In der von Dr. Schick durchgeführten kleinen Studie werden beim Menschen entfernte Zecken kostenlos im Labor LABCON-OWL Analytik, Siemenststr. 40, 32105 Bad Salzuflen auf Borrelien untersucht: Die Methode ist ein In Vitro Nachweistest für die DNA folgender Genospezies: B. burgdorferi s.l., B. burgdorferi s.s., B. garinii, B. afzelii, B. valaisiana, B. lusitania, B. bavariensis, B. bissettii, B. spielmanii mittels Polymerase-Kettenreaktion. Bei der Auftragserteilung wird auf dem Einsendeschein mitgeteilt, ob die Zecke bei der Entfernung mit den Zeckenzangen von Dr. Schick durch Herausdrehen komplett entfernt werden konnte, ob die Entfernung leicht und wie lange die Zecke festgesogen war. Die Kosten für die Untersuchung übernimmt die Firma Dr. Schick GmbH, wenn die Zecken mit folgenden Produkten von Dr. Schick entfernt wurden: Zeckenzange Ultra, Zeckenzange, Zeckenkammkarte.
Bitte beachten: Die Zeckenzange Ultra Chirurgenstahl ist wegen des hohen Greiferdrucks ausschließlich zur Entfernung von Zecken bei Tieren bestimmt, die Kosten hierfür werden bei Einsendung der entfernten Zecke nicht erstattet.
Anfragen zur Untersuchung werden nur per E-Mail contact (a) dr-schick.de beantwortet. Es werden auch Ärzte gesucht, die an der Studie teilnehmen. Privatpersonen können teilnehmen, wenn Sie ein Foto der entfernten Zecke mit der Zeckenzange oder Zeckenkammkarte machen. Die Firma Dr. Schick GmbH kann bis zu 2 Wochen nach Einsendung der Zecke das Foto als Beweis anfordern. Bei Einsendung der Zecke ist ausschließlich der Online-Einsendschein zu benutzen, geeignet ist hierfür die Ecke eines Gefrierbeutels. Schicken Sie die Zecke möglichst sofort ins Labor, den Befund erhalten Sie in wenigen Tagen vom Labor per E-Mail. Datenschutz: Ihre Daten werden anonymisiert und nicht gespeichert!
Bitte die entfernte Zecke immer direkt an das Labor schicken, nie an die Fa. Dr. Schick GmbH!
Wichtige Hinweise: Nach der Entfernung muss die Stichstelle desinfiziert werden (z.B. mit 70 %-igem Alkohol). Notieren Sie für einen etwaig späteren Arztbesuch das Datum des Zeckenstichs und dokumentieren Sie die Stichstelle mit Fotos. Achten Sie unabhängig vom Laborergebnis auf mögliche Infektionen und suchen Sie unbedingt einen Arzt auf, wenn sich folgende Symptome zeigen: Eine sich ausbreitende Rötung an der Stichstelle, Symptome ähnlich eines grippalen Infekts (Gliederschmerzen, Fieber, Unwohlsein). Die Zecke sollte komplett entfernt werden, weil in den Speicheldrüsen, wie neuere Untersuchungen zeigen, Borrelien enthalten sein könnten. Reinigen und desinfizieren Sie nach dem Gebrauch die Zeckenzange bzw. Zeckenkammkarte mit 70 % Alkohol.
» Bewertungen im Internet Zeckenzange Ultra
Unser Produkt Zeckenzange erfeut sich herausragender Bewertungen im Internet.
Bewertungen:
Bewertungen mit der Note "Sehr gut": https://www.vergleich.org/zeckenzange siehe auch amazon oder bild oder tagesspiegel
German Business Awards: Die Zeckenzange Ultra von Dr. Schick wurde in den Jahren 2020 + 2021 als "Best Tick Removal Instrument" ausgezeichnet. https://www.eubusinessnews.com/awards/2021 [ Zertifikat_German Business ]
» Zeckenentfernung - der aktuelle Bericht
Zeckenentfernung
Allgemeiner Konsens: Festgesogene Zecken sollten sofort entfernt werden, dadurch kann die Infektionsgefahr erheblich gemindert werden. Kontrovers wird diskutiert, wie die Zecken entfernt werden sollen, derzeit werden folgende Empfehlungen gegeben:
- Zecken mit einem Skalpell direkt an der Haut fassen und vorsichtig heraushebeln, wir empfehlen dies für den Laien nicht.
- Zecken mit einer Pinzette möglichst hautnah fassen und langsam herausziehen. Dabei können jedoch größere Teile der Zecke in der Haut zurück bleiben. Dies ist nicht unbedenklich, weil in den Speicheldrüsen Borrelien enthalten sein könnten. Vor dem Herausziehen sollte die Zecke eine halbe Umdrehung nach links und nach rechts gedreht werden, dies erleichert die Entfernung, RKI-Empfehlung.
- Zecken mit einer Zeckenschlinge entfernen, funktioniert, aber vor allem bei Zeckenlarven (0,5 mm klein), an stark behaarten Hautstellen und an problematischen Hautstellen (wie z. B. am Auge, hinterm Ohr) wird es schwierig.
- Zeckenhaken ist o.k., wenn gedreht wird, an Bereichen mit Hautfalten oder am Augenlid schwer zugänglich, wird in der Literatur immer noch viel besser bewertet als eine Pinzette oder Zeckenschlinge.
- Patentierte Zeckenkammkarte von Dr.Schick kann in der Brieftasche aufbewahrt werden, funktioniert als Notbehelf gut, Probleme evtl. an nicht leicht zugänglichen Hautstellen (Hautfalten, Augenlider, etc.).
- Zecken mit einer Zeckenzange möglichst hautnah fassen und langsam herausdrehen (ca. 2-3 Umdrehungen), die Drehrichtung ist dabei ohne Bedeutung. Diese Entfernungsmethode wird auch in der Literatur als beste Technik beschrieben, Studien bei [www.zeckenzange.eu]. Beim Drehen bleiben auch nur geringe Anteile der Mundwerkzeuge (hauptsächlich nur das Hypostom) in der Haut zurück. Die patentierte Zeckenzange Ultra hat eine Doppelfunkion: Greifer mit geringem Greiferdruck zum Herausdrehen sowie eine Greifertasche (ähnlich einer Zeckenkarte) zum Herausziehen oder Herausdrehen bei an- oder vollgesogenen Zecken.
- Shave-Exzision: Zecken werden z.B. mit einer Rasierklinge (parallel zur Haut) entfernt, hierbei kann es jedoch zum Abreißen der Mundwerkzeuge kommen (diese Methode können wir nicht empfehlen!)
- Zecken werden mit Alleskleber, Öl, Nagellack, usw. beträufelt. Diese Methode sollte nicht angewendet werden, da eine erhöhte Infektionsgefahr bestehen könnte, außerdem wird mittels dieser Hilfmittel die Entfernung von Zecken nicht gelingen.
Eine [ Studie der Universität Wien ] zeigt, dass das Herausdrehen der Zecken am besten funktioniert.
> Wir empfehlen: Zecken mit Dr. Schick’s Zeckenzange einfach herausdrehen
Zum Herausdrehen von Zecken gibt es verschiedene Websites, ausführlich wird es beschrieben bei:
» Borreliose / FSME-Verbreitungsgebiete
Zecken können überall in Deutschland die Erreger der Lyme-Borreliose (Borrelien) übertragen, selbst in Gärten und Parkanlagen halten sich die Plagegeister auf. Vorsicht ist im hohen Gras, an Büschen und Waldrändern geboten. Ca. jede 3. bis 5. Zecke trägt Borrelien in sich, dies ist regional verschieden. Grundsätzlich gilt: In Grünanlagen, wo sich Mäuse aufhalten, findet man auch Zecken. Auch in unseren Gärten (auch in Städten oder stadtnahen Gebieten finden sich Zecken, eingeschleppt werden diese Plagegeister vor allem durch Vögel, Haus- oder Wildtiere.
FSME-Infektionen werden vor allem in Gegenden Süddeutschlands beobachtet, die aktuellen FSME-Verbreitungsgebiete in Deutschland sind hier zu sehen:
Aktuelles Bulletin_RKI_2021 (Epidemiologisches Bulletin Robert-Koch-Institut Stand März 2021 als pdf-Datei) oder bei www.zeckenzange.eu mit einer interaktiven Karte und Inzidenz der Erkrankungen in den jeweiligen Landkreisen, Hochrisikogebiete sind dunkel eingefärbt.
Ein Impfschutz ist möglich und ratsam, wenn man sich in FSME-Gebieten aufhält und Aktivitäten im Freien (Gartenarbeit, Campen, Wandern, usw.) vorgesehen sind.
Es gibt in Süddeutschland Gebiete, in denen FSME-Erkrankungen überdurchschnittlich diagnostiziert wird. Diese Gebiete sind im aktuellen Epidemiologischen Bulletin des RKI auf Seite 18 dunkelblau eingezeichnet, eingefärbt nach Höhe der Inzidenz im Zeitraum 2015-2020. Insgesamt werden in Deutschland aktuell 169 FSME-Risikogebiete ausgewiesen.
Definition eines Risikogebietes (Quelle: www.rki.de) Ein Kreis wird als FSME-Riskogebiet definiert, wenn die Anzahl der übermittelten FSME-Erkrankungen in mindestens einem 5-Jahreszeitraum von 2002-2014 (z.B. 2004-2008, 2006-2010, 2007-2011 oder einem anderen 5-Jahrszeitraum) im Kreis ODER in der Kreisregion (bestehend aus dem betreffenden Kreis plus allen angrenzenden Kreisen) signifikant höher (>0,05) liegt als die bei einer Inzidenz von 1 Erkrankung/100.000 Einwohner erwartete Fallzahl.
Beispiel: Der Stadtkreis Heilbronn ist kein Risikogebiet, weil in den angrenzenden Landkreisen bezüglich der Anzahl der FSME-Erkrankungen die Risikobedingung nicht erfüllt wird. Trotzdem zählen die an den Stadtkreis Heilbronn angrenzenden Landkreise zu den Riskiogebieten, weil wiederum in einem einer der angrenzenden Kreisregionen FSME-Fälle aufgetreten sind. Dies bedeutet, dass ein Landkreis durchaus als Risikogebiet eingestuft werden kann, auch wenn in diesem Kreis noch nie eine FSME-Erkrankung registriert wurde.
» Wie entfernt man Zecken?
Festgesogene Zecken sollten langsam herausgedreht werden (ca. 2-3 Umdrehungen), die Drehrichtung ist dabei ohne Bedeutung. Verschiedene Untersuchungen (De Boer / Niederlande sowie eine Studie an der Universität Wien, Robisch) zeigen, dass das Herausdrehen von Zecken tatsächlich am besten funktioniert (siehe Literaturübersicht, die komplette Untersuchung der Universität Wien finden Sie bei www.zeckenzange.eu. Eine Studie, die 3 kommerzielle Zeckenentfernungsgeräte mit einer spitzen Pinzette vergleicht, zeigt, dass kommerzielle Instrumente besser funktionieren als eine Pinzette. In 95 % der Fälle blieben bei der Entfernung mit einer Pinzette Reste der Mundwerkzeuge in der Haut zurück (R. Needham, Evaluation of three commercial tick removal tools).
Zur Entfernung bieten sich die in Apotheken erhältliche Zeckenzange von Dr. Schick (Art.-Nr. 03741375, Preis 4,20 €) und Zeckenzange Ultra (Art.-Nr. 07662141, Preis 4,65 €) an.
Die normale Zeckenzange öffnet die Greifer auf Druck von oben (vergleichbar einem Kugelschreiber). Im Gegensatz hierzu ist die Zeckenzange Ultra bifunktional und gewährleistet eine einfache und leichte Handhabung. Die Doppelfunktion der Zeckenzange Ultra (Greifer + integrierte Einkerbung ähnlich einer Zeckenkarte oder eines Zeckenhakens) hatte eein neues Patent erhalten. Die Kunststoffgreifer üben im Gegensatz zu handelsüblichen Zeckenzangen einen nur geringen Druck auf die Zecke aus, so dass die Zecke nicht gequetscht werden kann, die Zugkraft beträgt nur ca. 0,5 N (= 50 g).
Mit der Zeckenzange Ultra Chirurgenstahl (Art-Nr. 06715711, Preis 9,20 €) können die Zecken auch aus der Haut herausgezogen werden. Der Greiferdruck bei dieser Zange ist wesentlich größer als bei der Zeckenzange bzw. Zeckenzange Ultra, deshalb ist diese Stahlzange nur zur Anwendung an Tieren ausgelegt und empfohlen. Beim Herausziehen der Zecke muss jedoch wesentlich mehr Druck und Zug auf die Zecke ausgeübt werden. Apotheker Dr. Schick empfiehlt, beim Herausziehen einer Zecke Folgendes zu beachten: Vor dem Ziehen sollte die Zecke eine halbe Umdrehung nach links und rechts (oder umgekehrt) gedreht werden, um die fest in der Haut verankerten Widerhaken zu lösen. Danach die Zecke bei leichtem Zug langsam und gerade aus der Haut ziehen. Festgesogene Zecken sollten immer hautnah gefasst werden.
Auch gelingt eine zufriedenstellende Entfernung mit der patentierten Zeckenkammkarte (Art-Nr. 6092397, Preis 2,40 €). Die Zeckenkammkarte passt in jedes Portemonnai und ist eine schnelle Hilfe bei der Entfernung der Zecken. Je nach Zeckengröße (Larve, Nymphe, erwachsene Zecke) schiebt man einen der dreieckigen Schlitze unter die Zecke und hebelt diese einfach heraus.
Mit Hilfe des Kamms lassen sich Zecken auf dem Fell von Haustieren herauskämmen. Von Haustieren, die sich im Freien aufhalten, können Zecken leicht auf Menschen überwandern.
Die Entfernungsmethode der Zeckenzange Ultra mit der Doppelfunktion wurde von Dr. Schick patentiert:
Die Greifer lassen sich durch seitlichen Druck öffnen, die Zecke wird hautnah gefasst und herausgedreht. Bei Tieren findet man des öfteren bereits vollgesogene Zecken (bis ca. erbsengroß), diese Zecken lassen sich einfach mit integrierten Greiftasche (ähnlich einer Zeckenkarte) fassen und herausdrehen oder herausziehen, die Zecke verbleibt in der Greiftasche. Auch das Produkt Zeckenkammkarte ist patentiert.
Herausdrehen von Zecken: Die Zecke hat natürlich kein Gewinde, wie zutreffend behauptet wird. Die Drehbewegung bewirkt einen leichten Zug auf die Zecke und deren Mundwerkzeuge, die so aus der Haut herausgelöst werden können.
Zecken sondern zu Beginn des Saugaktes ein schnell erhärtendes Sekret ab (sogenannte "Zementsubstanz"), die sich zwischen Mundwerkzeuge und Wirtsgewebe ansammelt, auf diese Weise verankern sich die Zecken in der Haut. Die Mundwerkzeuge sind quasi "einzementiert" und mit kleinen Widerhaken versehen. So ist zu verstehen, warum beim Herausziehen der Zecke mehr Kraftaufwand notwendig ist als beim Herausdrehen der Fall ist. Eine Untersuchung an der in Europa weit verbreiteten Zecke (Ixodes ricinus, „Gemeiner Holzbock“) zeigt, dass beim Herausdrehen der festgesogenen Zecke (im Vergleich zum Herausziehen) zudem weniger Anteile von Mundwerkzeugen in der Haut zurückbleiben. Allerdings wird beim Herausdrehen die Zecke etwas mehr beschädigt.
» Aktuelle Studie zur Zeckenentfernung
Studie: Entfernung von Zecken mittels der Zeckenzange Ultra und Infektionen
Die Firma Dr. Schick GmbH führt aktuell eine kleine interne Studie durch, folgende Untersuchungen bzw. Maßnahmen werden veranlasst:
- Entfernung der Zecke mit der Zeckenzange Ultra: Rückmeldung, ob die Zecke einfach und komplett entfernt werden konnte.
- Kostenlose Untersuchung der Zecke im Labor auf Borrelien, wenn bestätigt wird, dass die Zecke mit der Zeckenzange Ultra oder Zeckenzange herausgedreht wurde.
Zwischenergebnis: Alle bisherigen Rückmeldungen bestätigen, dass die Entfernung der Zecke einfach war und die Zecke mit der Zeckenzange Ultra und vor allem komplett entfernt werden konnte.
» Neue Zeckenarten in Deutschland
Die Klimaveränderung und Reisen in südliche Länder lassen hierzulande Zecken erscheinen, die eigentlich in Afrika, Asien und Südeuropa beheimatet sind. Es ist wahrscheinlich, dass diese neuen Zeckenarten von Vögeln oder Wildtieren eingeschleppt werden.
Aufsehen erregt die eingwanderte Hyalomma-Zecke, die, wie Frau Prof. Dr. Ute Mackenstedt von der Universität Hohenheim berichtet, sich im Gegensatz zu den europäischen Verwandten (Ixodes ricinus) aktiv auf den Wirt zubewegt, die Warmblütler auf Distanzen von bis zu 10 m erkennt und über mehrere 100 m verfolgen kann. In den Heimatländern überträgt diese Zecke Erreger des Krim-Kongo Fiebers und des Fleckfiebers. Die Hylomma Zecke ist bis zu 3-mal so groß wie der "Gemeine Holzbock" (Ixodes ricinus), die erwachsenen Zecke bevorzugen große Tiere als Wirte, Larven und Nymphen befallen vor allem Vögel und Kleinsäuger, dabei verbleiben sie bis zu 28 Tage auf dem ihrem Wirt. Pressemitteilung: Uni Hohenheim: https://www.uni-hohenheim.de/pressemitteilung?tx_ttnews%5Btt_news%5D=46199&cHash=4661ed485487a0f71e750d6656a69cc3
Foto Hyalomma-Zecke: Bis zu 3-mal so groß wie der gemeine Holzbock (Männchen links) mit den auffälligen gestreiften Beinen
Quelle: Uni Hohenheim/Marco Drehmann
» Impfung gegen Borreliose bald möglich?
In verschiedenen deutschen Universitäten ( u.a. Institut für Immunologie, Heidelberg) und an einigen anderen internationalen Zentren wird ein Impfstoff gegen Borreliose entwickelt. Inzwischen haben die Firmen Pfizer und Valneva verkündet, dass sie einen Impfstoff gegen Borreliose, der sich nun bereits in der klinischen Studie (Phase III, Stand Herbst 2022) befindet, auf den Markt bringen wollen. Der Impfstoff würde gegen viele Borrelienarten wirken, wegen der notwendigen Zulassungsverfahren könnte bis zur Markteinführung noch einige Zeit vergehen. In den USA ist inzwischen ein Impfstoff als Humanvakzine zugelassen. Die Zulassung gilt jedoch nicht für Europa, da die Impfung nur gegen Borrelia burgdorferi s.s. schützt, nicht aber gegen die in Europa weit verbreiteten Infektionserreger Borrelia afzelli bzw. Borrelia garinii. In Europa sind mehr als 30 Borrelienarten bekannt (hauptsächlich B. Burgdorferi, B. afzelii , B. garinii, B. valaisiana, B.spielmanii und einige andere). Wissenschaftler aus Deutschland haben nun die geniale Idee, einen Impfstoff direkt gegen die Zecken zu entwickeln. Dieser könnte sich gegen den Speichel der Zecke richten und somit einen Zeckenstich verhindern.
» Antibiotische Creme/Salbe gegen Borrelien?
Ein Gel mit dem Wirkstoff Azithromycin befand sich in der Phase III der Zulassung. Die Studie wurde jedoch abgebrochen, da sich bei den zugrundegelegten Kriterien keine Wirksamkeit zeigte: http://thelancet.com/journals/laninf/article/PIIS1473-3099(16)30529-1/fulltext Trotzdem konnte in einer Untergruppenanalyse festgestellt werden, dass die bei der Borreliose in ca. 2/3 der Fälle auftretende "Wanderröte" (Erythrema migrans) verhindert werden kann.
Amerikanische Forscher (Piesman et al, Efficacy of an Experimental Azithromycin Cream for Prophylaxis of Tick-Transmitted Lyme Disease Spirochete Infection in a Murine Model / 2014) haben ebenfalls die Wirksamkeit einer Creme mit 4 % Azithromycin bestätigt, eine Creme mit dem Antibiotikum Doxycyclin zeigte dabei jedoch keine Wirksamkeit gegen Borrelien. Die Azithromycin-Creme war sogar wirksam bei nur einmaligem Auftragen nach einem Zeckenstich. Auch konnte die Wirksamkeit bestätigt werden, wenn die Creme auf die Haut der Mäuse nicht an der Stichstelle aufgetragen wurde. Die Wissenschaftler diskutieren deshalb, ob es sich um eine systemische Wirkung handeln könnte.
Anmerkung von Dr. Schick: Da sich die Borrelien an der Einstichstelle ausbreiten, könnte tatsächlich die Ausbreitung der Erreger und somit auch die Wanderröte vermieden werden. Weitere diesbezügliche Studien sollten nun folgen. Das Auftragen der Creme kann auch noch bis 24 Stunden nach dem Zeckenstich erfolgen.
Auf jeden Fall muss nach dem Entfernen der Zecke die Stichstelle desinfiziert werden (z.B. mit 70 %-igem Alkohol), wer sich eine antibiotische Salbe mit dem Wirkstoff Azithromycin verordnen lassen will: Die Salbe ist derzeit nicht im Handel erhältlich, Ihr Arzt müsste ein Rezept ausstellen, eine Apotheke könnte diese Creme dann problemlos anfertigen, die Creme sollte nach dem Entfernen der Zecke aufgetragen werden. Da sich die Borrelien in der Haut ausbreiten, ist es ratsam, die Azithromycin Creme 7 Tage lang morgens und abens an der Stichstelle einzureiben.
Rezeptur einer 5 %-igen Azithromycin Creme, erstellt von Apotheker Dr. Schick:
Azithromycin 0,5 g, Basiscreme DAC ad 10,0 g
Hinweis für Apotheken:1 Tablette Azithromycin 500 mg pulversieren und die Basiscreme einarbeiten.
» Zeckenzange, warum eine Zecke herausdrehen?
Die in Deutschland und Europa heimische Zecke "Ixodes Ricinus" (auch Holzbock genannt) kann sehr leicht mit einer Zeckenzange entfernt werden, dabei sollte die festgesogene Zecke herausgedreht werden!
Alle uns vorliegenden Studien und Untersuchungen zeigen, dass ein Herausdrehen der Zecke am besten funktioniert (siehe Studienübersicht bei www.zeckenzange.eu). Beim Drehen wird die Zecke zwar etwas mehr beschädigt als beim Herausziehen, es muss beim Drehen jedoch viel weniger Kraft und Druck auf die Zecke ausgeübt werden, auch bleiben beim Herausdrehen weniger Anteile von Mundwerkzeugen in der Haut zurück. Beim Herausziehen reißt der Zeckenkörper eher ab, die zurückbleibenden Teile sind dabei deutlich größer und könnten erregerhaltiges Material enthalten (Studie von De Boer).
Die Zeckenzangen von Dr. Schick aus Kunststoff haben nur einen sehr geringen Greiferdruck und ermöglichen nicht das Herausziehen von Zecken, es wird also auch bei der Entfernung auch nur ein geringer Druck auf die Zecke ausgeübt.
Vergleich mit einer Pinzette: Der Mensch wird hauptsächlich von der Zeckennymhe (Größe ca. 1 - 1,2 mm) gestochen. Die Nymphe gräbt sich nun mit den Mundwerkzeugen in die Haut, so dass oft weniger als 1 mm aus der Haut herausragen. Die im Internet kursierenden Animationen zeigen nicht die Realität, da Zecken im Vergleich zu einer Pinzette überdimensional dargestellt werden. Wer also eine Zeckennymphe mit einer handelsüblichen Pinzette entfernt, wird den Zeckenkörper mindestens zur Hälfte ergreifen. Weil beim Herausziehen mehr Druck ausgeübt werden muss und eine feine spitze Pinzette einen Durchmesser von ca. 0,5 mm hat, wird der Zeckenkörper auch bei Verwendung einer Pinzette gequetscht werden. Bei einer Zeckenlarve (ca. 0,5 mm klein) wird mit der Pinzette sogar der gesamte Zeckenkörper erfasst. In einer amerikanischen Studie war eine komplette Entfernung einer Zeckennymphe nicht möglich, in 95 % der Fälle blieben Anteile der Mundwerkzeuge in der Haut zuück, kommerzielle Instrumente wurden besser beurteilt als eine Pinzette. Allerdings sind die amerikanischen Zeckenarten nicht mit der Europäischen Zecke (Ixodes Ricinus) zu vergleichen.
Bei der Entfernung einer festgesogenen Zecke mit einer spitzen Pinzette raten wir zur folgenden Vorgehensweise: Zecke möglichst hautah fassen, danach eine halbe Umdrehung nach rechts und links und die Zecke dann ganz langsam herausziehen, dies ermöglicht eine leichtere Entfernung.
Unsere Empfehlung: Zecken mit einer Zeckenzange (am besten mit wenig Greiferdruck) fassen und langsam herausdrehen (ca. 2-3 Umdrehungen), die Drehrichtung ist dabei nicht von Bedeutung.
» Untersuchung der Universität Wien
Zecken können am besten aus der Haut herausgedreht werden!
Eindrucksvoll wurde von Robisch (Universität Wien) bewiesen, dass eine Zeckenzange am besten zur Entfernung von Zecken geeignet ist! Dabei muss die Zecke jedoch herausgedreht werden.
Die Zeckenzange erhielt bei allen untersuchten Kriterien die Note 1 (außer beim Zustand der Zecke nach der Entfernung), folgende Kriterien wurden beurteilt:
- Reaktion des Tieres beim Herausnehmen
- Wie leicht war die Zecke zu fassen
- Benötigte Zeit zur Entfernung
- Kraftaufwand beim Herausziehen
- Wie war die Bedienung des Geräte
- Zustand der Mundwerkzeuge nach Entfernung (nur hier gab es die Note 3, dies ist auch unwichtig)
Durchschnittsnoten der getesteten Entfernungstools:
- Platz Zeckenzange Note 1,33
- Platz Lasso Note 2,17
- Platz Tick Twister Note 2,83
- Platz Pinzette Note 4,17 (kein gutes Ergebnis für eine spitze Pinzette)
- Platz Zeckenkarte Note 4,33
Es ist nicht verwunderlich, dass das Herausdrehen von Zecken aus der Haut am besten funktioniert. Die Zecken verankern ihre Widerhaken nämlich mittels eines Speicheldrüsensekrets in der Haut. Beim Herausdrehen einer Zecke werden die Widerhaken seitlich herausgezogen, dabei werden die Mundwerkzeuge zwar etwas beschädigt, jedoch kann die Zecke jedoch problemlos und komplett entfernt werden. Fakt ist, dass die Zeckenzange und das Herausdrehen der Zecke bei allen untersuchten Kriterien mit der Note 1 bewertet wurde, nur das Kriterium Zustand der Mundwerkzeuge nach der Entfernung wurde mit der Note 3 bewertet, aber wen interessiert dies? Die Auswertung aller vorliegenden Studien und Untersuchungen bezüglich der Zeckenentfernung lässt den Schluss zu, dass man die in Europa verbreiteten Zecken (Ixodes ricinus oder Gemeiner Holzbock) am besten herausdreht! Insbesondere sollte man die Entfernung einer Zecke mit einer Pinzette durchaus kritisch hinterfragen! Zudem können beim Herausziehen größere Reste der Zecke in der Haut zurückbleiben. Diese Reste sollten dann noch entfernt werden, weil neuere Studien belegen, dass in den Speicheldrüsen Borrelien enthalten sein könnten.
» Anaplasmose, die unterschätzte Krankheit
Anaplasmose / Ehrlichiose (med. Fachbegriff HGA = Humane granuozytäre Anaplasmose oder auch HGE = Human Granulocytic Ehrlichiosis)
Bei der Anaplasmose handelt sich um eine weitere Infektionskrankheit, deren Erreger, ein Bakterium namens Anaplasma phagocytophilum, von Zecken, hauptsächlich von Schildzecken (Ixodes ricinus) übertragen wird, Anaplasmose kommt vor allem in Nordamerika, aber auch in Asien und Europa vor. Die Prävalenz dieser Erkrankung wird in Deutschland unterschätzt. Bei Blutuntersuchungen konnte festgestellt werden, dass bis zu 5 % der Bevölkerung Antikörper gegen diesen relativ unbekannten Erreger haben. Bei Waldarbeitern betrug die Antikörperrate sogar bis zu 14 %. Warum diese Krankheit nicht oft diagnostiziert wird, liegt vielleicht daran, dass Ärzte bei Beschwerden nach einem Zeckenstich häufig Antibiotika verordnen, diese Antibiotika wirken sowohl bei Borreliose als auch bei Anaplasmose. Ein ähnlicher Erreger namens Ehrlichia chaffeensis, beheimatet in Nord- und Südamerika, wird ebenfalls von Zecken übertragen, diese Krankheit heißt HME (Humane monozytäre Ehrlichiose). Die Erreger finden sich in intraleukozytären Zellen, beide Krankheitsbilder ähneln sich.
Leitsymptome der Anaplasmose: Fieber (100 %), Muskelbeschwerden (98 %), wie z.B. Muskelschmerzen, Muskelsteifheit (95%), erhöhtes Blutungsrisiko (Thrombopenie), erhöhtes Infektionsrisiko (Leukopenie). Auch Symtome wie Erbrechen, Durchfälle, Bauchschmerzen,
Schwindel, Gewichtsabnahme, Verwirrtheit treten häufig auf.
Die Krankheit kann durchaus schwere Verlaufsformen zeigen (häufige Fieberschübe) und auch zum Tode führen.
Auch Mischinfektionen mit anderen Erregern (Borrelien, Rickettsien, Babesien, FSME etc.) sind immer möglich.
Therapie der Wahl: 2-3 Wochen lang 2x100 mg Doxycyclin
» Uni Hohenheim: Zecken fast ganzjährig und in waldfernen Gärten aktiv
Die Universität Hohenheim veröffentlicht erste Ergebnisse zur 1. Zeckenerhebung in deutschen Gärten / 3. Süddeutscher Zeckenkongress am 14. März 2016
https://www.uni-hohenheim.de/pressemitteilung?&tx_ttnews[tt_news]=30970&cHash=b3855d9304
Das Ergebnis der Studie ist nicht überraschend:
Wegen des Klimawandels sind Zecken fast ganzjährig aktiv, so berichtet Prof. Dr. Ute Mackenstedt von der Universität Hohenheim. Dr. Kahl, Zeckenforscher und Geschäftsführer der Firma tick-radar, die sich schwerpunktmäßig mit Zecken und der Zeckenaktivität beschäftigt, weist darauf hin, dass in seinen Zeckenstationen die Zecken sogar an den Weihnachtsfeiertagen aktiv waren. Vorsicht ist also zu allen Jahreszeiten geboten, vor allem auch deshalb, weil sich die Zecken inzwischen auch in unseren Gärten wohlfühlen und ausbreiten.
Seit dem Jahr 2014 kontrolliert Frau Prof. Mackenstedt ca. 100 Gärten im Raum Stuttgart bezüglich der Zeckenpopulation. In mindestens 60 % der Gärten wurde die Parasitologin fündig, Zecken breiten sich immer mehr in unseren Gärten aus, berichtet die Forscherin, die Ergebnisse können durchaus auch auf andere Städte übertragen werden.
Eingeschleppt werden die Plagegeister in unsere Gärten durch Vögel, Haustiere, Wildtiere ( Nager etc.).
» Zeckenstudie von Dr. Schick: Warum?
Wir wollen mit dieser Untersuchung zeigen, dass die Entfernung der euröpäischen Zecke (Ixodes Ricinus) mittels der Technik des Herausdrehens, wie in der Literatur beschrieben, einfach funktioniert und beim Herausdrehen keine oder nur geringe Anteile der Mundwerkzeuge in der Haut zurückbleiben. Von Interesse ist auch, wie hoch der Anteil der Zecken ist, die mit Borrelien infiziert sind und wie lange die Zecke festgesogen war. Alle bisherigen Rückmeldungen bestätigen die wissenschaftlichen Erkenntnisse, dass die Entfernung der Zecke durch das Herausdrehen komplett erfolgt und die Entfernung einfach ist.