FSME

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Erkrankung, bei der die Hirnhaut, das Rückenmark und das Gehirn betroffen sein kann. Auslöser ist das FSME-Virus, das bei einem Zeckenstich auf den Menschen übertragen wird. Vor allem in FSME-Risikogebieten ist eine Durchseuchung der Zecken mit dem Virus feststellbar. Die Mehrzahl der FSME-Erkrankungen tritt in den Monaten Mai - Oktober auf.

Das Virus wird direkt beim Einstich übertragen, weshalb auch eine schnelle Zeckenentfernung die Infektion nicht verhindern kann. Einziger Schutz vor der Erkrankung ist eine vorbeugende Impfung, die allen Bewohnern oder Reisenden in Risikogebieten offiziell empfohlen wird.

Die Krankenkassen tragen die Impfkosten. Eine Übersichtskarte der FSME-Risikogebiete im Jahr 2022 in Deutschland gibt es beim Robert Koch-Institut oder hier:  Aktuelles Bulletin_RKI_2023 , Bulletin 9/2023 v. 02.03.2023.

 

Verbreitungskarte FSME

Im aktuellen Epidemiologischen Bulletin (Robert-Koch-Institut, Stand März 2023) sind die im jeweiligen Landkreis aufgetretenen FSME-Fälle im Zeitraum von 2002-2022 zahlenmäßig aufgeführt, so dass jeder sein persönliches Risiko in seinem Landkreis einschätzen kann. Die Landkreise mit der höchsten Inzidenz sind dunkel eingefärbt. Zugrunde liegt immer die höchste Inzidenz, die in einem Fünfjahresintervall beobachtet wurde.                                                                                                  

Definition FSME-Risikogebiet: Ein Kreis wird als FSME-Risikogebiet definiert, wenn die Anzahl der übermittelten FSME-Erkrankungen in mindestens einem der 15 Fünfjahreszeiträume im Zeitraum 2002-2021 im Kreis oder in der Kreisregion (bestehend aus dem betreffenden Kreis plus allen angrenzenden Kreisen) signifikant (p < 0,05) höher liegt als die bei einer Inzidenz von 1 Erkrankung pro 100.000 Einwohner erwartete Fallzahl. 

Wurden also in einem Landkreis in irgendeinem 5-Jahreszeitraum mehr als 1 FSME-Fall bezogen auf 100.000 Einwohner registriert, dann ist dieser und auch der angrenzende Landkreis lt. Definition ein FSME-Risikogebiet. So kann es passieren, dass ein Landkreis zu einem FSME-Risikogebiet gezählt wird, obwohl es in diesem Kreis noch nie einen FSME-Fall gab. Bewertet wird nämlich auch die angrenzende Kreisregion. Insgesamt sind bei dieser Berechnung aktuell 178 Landkreise als Risikogebiete ausgewiesen, 3 neue Risikogebiete kamen im Jahr 2022 hinzu. Interessant und wichtig für die Einschätzung des persönlichen Risikos ist jedoch auch die grafische Darstellung auf S.18 des Epidemiologischen Bulletins, hier sind die Kreise entsprechend der Fallzahlen hellblau oder dunkelblau eingefärbt. Die genaue Fallzahl in den jeweiligen Landkreisen kann in einer interaktiven Karte bei http://www.zeckenzange.eu recherchiert werden, die RKI-Karte ist eingefärbt nach Höhe der Inzidenz im Zeitraum 2016-2022.  

Die Zahl der registrierten FSME-Erkrankungen lag in den Jahren 2001 bis 2016 zwischen 195 und 313 Fällen pro Jahr. Ausnahmen gab es in den Jahren 2005 (432 Fälle), 2006 (546 Fälle), 2011 (424 Fälle), 2013 (419 Fälle), 2018 (583 Fälle), 2019 (444 Fälle), 2020 (704 Fälle, 2021 (390 Fälle, 2022 (564 Fälle). Im Jahr 2020 wurde mit 704 FSME-Erkrankungen die bislang höchste Anzahl Erkrankungen seit dem Beginn der Datenerfassung im Jahr 2001 gemeldet.

In der Schweiz wird eine Impfung erst ab einem Alter von 6 Jahren empfohlen. In Deutschland empfiehlt die STIKO (Ständige Impfkommission) die Impfung bei Kindern unter 3 Jahren nur nach einer "besonders sorgfältigen Indikationsstellung". Bei Kindern kommt es häufig zu Fieberreaktionen, zudem ist der Verlauf einer FSME-Ekrankung bei Kindern leichter als bei Erwachsenen, siehe auch https://www.arznei-telegramm.de/html/htmlcontainer.php3?produktid=059_01&artikel=1406059_01k

Grundsätzlich sollte jeder sein eigenes Risiko abschätzen und auf jeden Fall mit dem Arzt auch die Gegenanzeigen und Nebenwirkungen der FSME-Impfung besprechen, im Allgemeinen ist der Impfstoff jedoch gut verträglich. 

 

 

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Fotos | Snapshots

Zecke 1
(Quelle: Wikipedia)