Borreliose
Die Borreliose (in den USA Lyme Krankheit genannt) wird durch Übertragung von Bakterien hervorgerufen. Eine Ansteckungsgefahr mit den Erregern der Infektionskrankheit „Borreliose“ besteht praktisch überall in Deutschland, da etwa jede fünfte bis zehnte Zecke mit diesen Bakterien verseucht ist. Das Risiko, nach einem Zeckenstich an Borreliose zu erkranken, liegt etwa bei 0,4 % -1,4 %.
Ein charakteristisches Symptom (jedoch nicht bei allen Borreliose-Patienten) ist das sogenannte Erythrema migrans (auch Wanderröte genannt). Diese ringförmige Hautrötung wird einige Tage bis Wochen nach einem Zeckenstich um die Einstichstelle aber auch an anderen Körperstellen beobachtet.
Das frühe Stadium einer Borreliose-Erkrankung (einige Tage bis wenige Wochen nach einem Stich) zeigt Symptome wie Kopfschmerzen, Unwohlsein, Fieber (ähnlich einem grippalen Infekt), allgemeines Schwächegefühl, Muskel-/Gelenkschmerzen, auch die Augen können in diesem Erststadium betroffen sein. Tückisch dabei ist, dass nach dem Erststadium eine Borreliose einige Monate symptomlos verlaufen kann. Die Erkrankung kann in einem späteren Stadium (wenige Monate bis Jahre) zu Hirnhautentzündung, Herzproblemen und Gesichtslähmung (Facialisparese) führen. Da die Erstsymptome sehr unspezifisch sind, wird die Diagnose "Borreliose" oft zu spät gestellt. Nur die Wanderröte, die zumeist zur Mitte hin abblasst und einen Durchmesser bis ca. 30-40 cm erreichen kann, gibt einen eindeutigen Hinweis auf die Erkrankung. In diesem Fall unbedingt einen Arzt aufsuchen, eine 2-wöchige Antibiotikatherapie führt zur Heilung.
Im Spätstadium können auch auftreten:
- Gelenkentzündungen (Arthritis)
- Hauterkrankungen (Pergamentpapierhaut = Acrodermatitis chronica atrophicans)
- Lähmungserscheinungen (Neuroborreliose)
Ein Schutz durch Impfung ist noch nicht möglich!
Behandlung ist nur durch rechtzeitige Antibiotikagaben möglich, im späteren Stadien sind hochdosierte Antibiotikagaben über einen längeren Zeitraum notwendig.
In Deutschland werden jährlich mehr als 100.000 Neuinfektionen mit dem Erreger der Borreliose gezählt, ein Infektionsrisiko ist in allen Regionen vorhanden. Die Borreliose ist das Chamaeleon unter den verschiedenen Krankheiten und äußert sich oft in sehr diffusen Krankheitsbildern. Der Erreger wird erst ab ca. 12 Stunden nach dem Zeckenstich übertragen, deshalb ist eine sofortige Entfernung der Zecken nach dem Stich notwendig. Nach Entfernung der Zecke auf Anzeichen einer Infektion mit Borrelien achten!
In ca. 90 % der Fälle tritt eine typische Hautrötung auf (Erythema migrans -> siehe Foto) Im Anfangsstadium ist eine Borreliose gut zu therapieren (z.B. mit dem Antibiotikum Doxycyclin). Die Dauer der Antibiotikatherapie muss mindestens 2 Wochen lang, eher länger, erfolgen. Auch sollte die Stichstelle ca. 3 Tage lang desinfiziert (z.B. mit 70 % Alkohol) bzw. eine antibiotische Salbe aufgetragen werden, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Hinweis: Oft werden auch Co-Infektionen mit Borrelien diagnostiziert! Siehe Infoseite Krankheiten