Nachfolgend finden Sie eine Liste mit häufig gestellten Fragen, die wir Ihnen hier beantworten. Haben Sie selbst eine Frage an uns? Dann nutzen Sie das Formular am Ende der Seite und schreiben Sie uns, was Sie gerne wissen möchten.

Kann man gleichzeitig an Borreliose und FSME erkranken?

Im Grunde ja, wenn man sich in Gegenden aufhält, wo FSME verbreitet ist. Bei der FSME handelt es sich um eine seltene Erkrankung (ca. 200-300 Fälle pro Jahr), die zudem regional begrenzt vor allem nur in Süddeutschland vorkommt. Wesentlich häufiger sind Co-Infektionen mit Ehrlichien (HGA-Humane granuolzytäre Anaplasmose), geschätzt ca. 10.000 Infektionen pro Jahr oder Co-Infektionen mit Rickettsien (Rickettsiose).

Ich habe nach einem Zeckenstich hohes Fieber und Muskelschmerzen bekommen, was könnte das sein?

Zuerst: Bitte begeben Sie sich sofort in ärztliche Behandlung. Diese Symptome können durch von Zecken übertragene Krankheitsserreger hervorgerufen werden. In den meisten Fällen kann eine Erkrankung mit bleibenden Schäden durch eine Antiobiotikabehandlung verhindert werden. Achten Sie auf die sog. Wanderröte (Krankheitsauslöser sind Borrelien) aber auch auf andere Krankheitsserreger wie Rickettsien (Rickettsiose) und vor allem auch auf Ehrlichien (HGA-Humane granulozytäre Anaplasmose), die Ihre Beschwerden verursachen könnten. Bei der Ehrlichiose sind folgende Leitsymptome vorhanden: Fieber, Myalgien (Muskelschmerzen), Rigor (Muskelsteifheit), oder auch eine Thrombopenie (starke Reduzierung der Thrombozyten) und Leukozytopenie (Verminderung der Leukozyten), dies kann Ihr Arzt leicht im Blutbild feststellen. Die durch die verminderten Thrombozyten verursachte schlechte Butgerinnung kann starke Blutungen zur Folge haben (Nasenbluten, Einblutungen in die Haut, Blutungen in den inneren Organen, usw.).

Fazit: Bei etwaigen Beschwerden nach einem Zeckenstich unbedingt einen Arzt konsultieren!

Bin ich nach einer Erkankung immun gegen FSME und Borreliose?

Sie müssen unterscheiden zwischen FSME und Borreliose.

FSME:                                                                                                                                                                                                                Bei einer Infektion mit dem FSME-Erreger (Virus) und nach einer Erkrankung sind Sie immun gegen diesen Erreger. Es ist davon auszugehen, dass jährlich bis zu 5.000 Personen mit dem Virus infiziert werden, es erkranken ca. 400 Personen pro Jahr an der FSME. Mit einer regelmäßigen Impfung können Sie sich in Risikogebieten schützen, interaktive Karten mit den jeweiligen Inzidenzen in den Landkreisen sehen Sie bei www.zeckenzange.eu . Das FSME-Virus befindet sich in den Speicheldrüsen der Zecke und kann sofort nach dem Stich übertragen werden.

Borreliose:  Eine Infektion mit Borrelien führt im Gegensatz zur FSME zu keiner Immunität. Der Mensch kann zu jeder Zeit nach Kontakt mit Borrelien wieder neu an einer Borreliose erkranken! Laut Angaben des Robert-Koch-Instituts sind 5-35 % der Zecken mit Borrelien befallen, demzufolge sind viele Menschen, die von Zecken gestochen wurden, mit diesen Erregern infiziert. Der Mediziner Dr. Dieter Hassler hat in einem Zeckengebiet in Kraichtal bei 16,7 % der Bevölkerung Antikörper gegen Borrelien nachweisen können. Das Risiko einer Übertragung der Borrelien steigt mit zunehmender Saugdauer, nach 3 Tagen sind fast alle Personen infiziert, wenn die Zecke Borrelien hatte.

Vieles deutet darauf hin, dass es bei einer Borreliose keine Spontanheilungen gibt und die Erreger latent im Körper verbleiben können.

Soll ich eine Zecke auf Erreger untersuchen lassen?

Es gibt einige Schnelltests zur Untersuchung von Zecken auf erregerhaltiges Material, auch könnte die Zecke in ein Labor geschickt werden.

Wie das Robert-Koch-Institut mitteilt, wird eine Untersuchung von Zecken auf Infektionserreger wie Borrelien oder FSME-Viren nicht als sinnvoll angesehen, da auch ein positiver Nachweis von Borrelien bzw. FSME-Viren in der Zecke  keine Schlüsse zulässt, dass es zu einer Infektion der betroffenen Person gekommen ist. Demzufolge kann auch keine Behandlungsempfehlung erfolgen. Auch sind die Nachweisempfindlichkeiten der Tests unterschiedlich, so dass bei einem negativen Untersuchungsergebnis nicht ganz sicher ausgeschlossen werden kann, dass es dennoch zu einer Infektion mit Borrelien oder FSME-Viren oder auch anderen Erregern gekommen ist.

War die Zecke bereits 1-2 Tage festgesogen, dann ist das Infektionsrisiko jedoch stark erhöht, wenn in der Zecke Borrelien nachgewiesen werden konnten. Bei langer Saugdauer (länger als 12 Stunden) kann eine Laboruntersuchung der Zecke auf Borrelien durchaus sinnvoll sein, weil mit einem negativen Test die Wahrscheinlichkeit einer Borrelieninfektion äußerst gering ist (jedoch nicht ausgeschlossen werden kann). Wir führen aktuell eine kleine Studie mit dem Labor LABCOM-OWL Analytik in Bad Salzuflen durch. Die Kosten für die Untersuchung übernimmt unsere Firma, wenn die Zecke mit den Zeckenzangen oder der Zeckenkammkarte von Dr. Schick entfernt wurde, siehe "Aktuelles".

Ich habe mich impfen lassen, bin ich jetzt geschützt?

Sie haben nur einen Schutz gegen die seltene FSME-Erkrankung (Viruserkrankung ca. 400 Fälle pro Jahr). Sie bleiben ungeschützt gegen alle weiteren Erreger, die von Zecken übertragen werden, z.B. Borrelien, Ehrlichien, Rickettsien und einige andere Erreger. Jährlich werden in Deutschland bis zu 150.000 Neuerkrankungen mit diesen Erregern gezählt.

Prozentual ausgedrückt: Trotz Impfung sind Sie zu ca. 99,8 % ungeschützt, also Vorsicht walten lassen und alle Vorsichtsmaßnahmen nach einem Zeckenstich ergreifen (desinfizieren mit 70 % Alkohol, dokumentieren mit Fotos für einen etwaig späteren Arztbesuch und Stichstelle mindestens 6 Wochen lang beobachten. Wichtig ist es auch,  die Symptome anderer Krankheiten, wie z.B. Anaplasmose (Ehrlichiose) und Borreliose, zu kennen.

Ich werde demnächst gegen Corona geimpft. Kann ich mich gleichzeitig gegen FSME impfen lassen?

Wir empfehlen, zwischen den beiden Impfungen 2-3 Wochen Abstand einzuhalten. Eine FSME-Auffrischimpfung kann problemlos später erfolgen. Bei einer FSME-Erstimpfung, die eilig ist (z.B. wegen einem anstehenden Aufenthalt in FSME Risikogebieten), sollten Sie die Doppelimpfung mit dem Arzt besprechen. FSME-Hochrisikogebiete bei www.zeckenzange.eu

Ist eine FSME-Impfung sinnvoll?

Ja, sehr sinnvoll, wenn man sich in einem FSME-Hochrisikogebiet aufhält und immer mal von einer Zecke gestochen wird. Hochrisikogebiete mit den Inzidenzen in den jeweiligen Landkreisen und eine interaktiven Karte siehe  www.zeckenzange.eu. Bitte unbedingt immer mit dem Arzt über das Nutzen/Risiko Verhältnis einer Impfung sprechen. Das persönliche Risiko kann jeder für sich selbst einschätzen, z.B. wie viele Zeckenstiche habe ich pro Jahr, lebe ich in einem Risikogebiet (siehe LK- Inzidenzen), verbringe ich den Urlaub in EU-Risikogebieten (z.B. Österreich). Es ist dabei auch wichtig, zu wissen, dass ein Landkreis per definitionem auch als Risikogebiet ausgewiesen werden kann, obwohl dort in letzten 20 Jahren noch nie eine FSME-Erkrankung registriert wurde. Auch werden jährlich ca. 5.000 Personen mit FSME infiziert, nur ca. 8-10 % erkranken, bei überstandener Infektion hat dann man eine lebenslange Immunität. Bei durchschnittlich 400 FSME-Erkrankungen pro Jahr gibt es aber auch schwere Verläufe mit Lähmungen, Meningitis, etc., lt. RKI bildet sich die Symptomatik bei schweren Erkrankungen oft nach Jahren wieder zurück.

Wie hoch ist der Impfschutz nach der Impfung und wie ist das Impfschemata?

Im Allgemeinen wird nach vollständiger Impfung ein sehr hoher Impfschutz erreicht, ca. 99 % der Geimpften sind vor einer FSME-Erkrankung geschützt. Bereits nach der 2. Impfung beträgt der Schutz ca. 98 %. Impfschemata: 2. Impfung 1-3 Monate nach der Erstimpfung, 3. Impfung (je nach Hersteller) 5-12 Monate nach der 2. Impfung. Auch eine Schnellimmunisierung ist möglich, z.B. mit einer 2. Impfung 7-14 Tagen nach der Erstimpfung, fragen Sie Ihren Arzt.

Auffrischung nach ca. 5 Jahren (im Alter > 60 Jahre im Abstand von 3 Jahren). In einer  Studie hatten nach 7 Jahren 93 % der 18-49 Jährigen, 82 % der 50-60-Jährigen und 50 % der über 60-Jährigen noch protektive Antikörper. Nach 10 Jahren sanken die Werte auf 89% bzw. 75 % und 38% in den jeweiligen Altersgruppen.

Kinder werden in der Schweiz erst ab einem Alter von 6 Jahren geimpft. Eine Auffrischimpfung wird in der Schweiz nach 10 Jahren empfohlen.

Letzte FSME-Impfung vor 10 Jahren, benötige ich wieder eine Grundimmunsierung?

Es gibt viele Studien, bei denen festgestellt wurde, dass bei einer Grundimmunsierung,  die auch länger als 10 Jahre zurückliegt, immer noch Antikörper vorhanden sind. Deshalb könnte eine Auffrischimpfung, insbesondere bei Personen < 50 Jahre, durchaus ausreichend sein. Dies sollten Sie mit dem Arzt besprechen.


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